Monday, November 16, 2009

Ecken und Kanten der Magnetometrie

Ich hadere ein wenig mit den wenigen vorliegenden Untersuchungen der Löcher im Öttinger Forst, also denen von Fehr et. al. (2005) oder Rösler et al. (2006). Und zwar wegen der Ecken und Kanten ihres Umgangs mit alternativen, sprich anthropogenen, Erklärungsmodellen, an denen man einfach hängen bleiben muss.

Ein Beispiel hierfür sind die Interpretationen der geomagnetischen Untersuchungen beider Arbeiten. Fehr et al (2005) etwa stellen in ihrer Arbeit im wesentlichen Ergebnisse geophysikalischer Messungen an zwei auffälligen trichterartigen Strukturen vor, den so genannten 'Kratern' 2 und 3. In beiden weisen sie gut erkennbare magnetische Anomalien nach. Nun erkennen die Autoren in den Messungen an Nummer 2 eine quadratische Form und schließen daher folgerichtig auf eine archäologischen Struktur im Untergrund. Dagegen diskutieren sie den Befund einer zentralen Anomalie in Nummer 3 recht ausführlich in Richtung extraterrestrischer Ursache.

Für letzere Messungen legen Fehr und Kollegen als Beleg auch eine graphische Darstellung der Ergebnisse vor (Fig 7, Seite 192). Allerdings, wenn man sich den Kreis in der Abbildung wegdenkt, kann man auch ebenso gut eine kantige, rechteckige Struktur erkennen. Dies wird deutlich, wenn man die dunklen Bereiche im weißen Kreis betrachtet. Zur Orientierung eine Skizze, der Kreis entspricht dem der Abbildung von Fehr et al., die sich hier befindet.

Auch die Arbeit von Rösler enthält eine Darstellung (Abb. 6) magnetischer Messungen. Hier sehen die Autoren magnetische Anomalien im Wallbereich der untersuchten Struktur. Ich meine, auch hier kann man sogar noch deutlicher als in der Arbeit von Fehr et al. einen rechteckigen Umriß erkennen. Interessanterweise in fast perfekter N-S Ausrichtung. Auch hierzu eine Skizze, die verdeutlichen soll, was ich meine. Auch hier entspricht der Kreis dem der Originalabbildung, die man hier findet.

Beide Arbeiten führen verschiedene Gründe an, warum die untersuchten Strukturen nicht Resultat menschlichen Wirkens sein können. Ich werde darauf an anderer Stelle noch eingehen. Fehr, et. al. wagen sogar den Spagat, die von ihnen selbst belegten archäologischen Strukturen als Sekundärnutzung der kraterähnlichen Eintiefungen zu werten.

Aber auch über meine Sicht auf die Abbildungen von Fehr und Rösler et al. kann man natürlich streiten. Selbst wenn ich mit meiner Einschätzung komplett daneben liege, hoffe ich aber gezeigt zu haben, wie vorsichtig man mit solchen Analysemethoden sein sollte.

Übrigens, wenn man länger auf die Abbildung von Fehr et. al schaut, erkennt man deutlich ein Gesicht ... eine Botschaft? ;))

Zitierte Literatur:

Rösler W, Patzelt A., Hoffmann V., Raeymaekers B. (2006). Characterisation of a small crater-like structure in SE Bavaria, Germany. Proceedings of the First International Conference on Impact Cratering in the Solar System. pp 67-71

Fehr, K. T., Pohl, J., Mayer, W., Hochleitner, R., Fassbinder, J., Geiss, E., Kerscher H. (2005). A meteorite impact crater field in eastern Bavaria? A preliminary report. Meteoritics & Planetary Science, Vol. 40, p.187

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